Dhaka, Bangladesch. Der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus ist für seine
Mikrokredite für die arme Landbevölkerung bekannt. Dahinter steckt seine Philosophie,
dass jeder Mensch etwas aus sich machen kann, wenn er nur die Gelegenheit
dazu hat: “Arm ist für mich nur jemand, der seine kreative Energie nicht nutzen
kann.”
Weniger bekannt ist, dass Yunus’ Grameen-Bank seit 1996 ein Tochter-Unternehmen
für erneuerbare Energien betreibt. “Grameen Shakti” installiert auf den Dächern in
Bangladesch jeden Monat 8.000 Solarmodule. Kunden und Techniker sind zumeist
Frauen. “Wir sprechen gezielt Frauen an, weil ihr Reich das Haus ist, und das Solarsystem
ist zu Hause” sagt Dipal Barua von Grameen Shakti. In den Dörfern laufen dafür
Ausbildungsprojekte für Schulkinder, Kundinnen, Technikerinnen. Frauen löten Solar-
Laderegler und Vorschaltgeräte zusammen. “Jede kann die Technik verstehen und
auch reparieren.” Die Frauen verdienen damit 100 Dollar im Monat und müssen zum
Arbeiten nicht in die Städte ziehen. Jede kann am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben -
und zwar mithilfe von erneuerbaren Energien.