Los Angeles strotzt vor Energie - aus knappen Brennstoffen

Die amerikanische Metropole Los Angeles bei Nacht: ein riesiges buntes Lichtermeer. Endlose Verkehrsströme, die sich wie rot und gelb leuchtende Stränge über die Highways ziehen.

Bei Helligkeit betrachtet bringen Hermann Scheer die spiegelnden Glasfassaden der Hochhäuser in Rage: “Nicht ein einziges hat eine Solarfassade! Das würde doch genauso aussehen (...), statt Glas Photovoltaik und damit Stromerzeugung, gerade bei dem riesigen Strombedarf für Klimaanlagen.” Die geringfügigen Mehrkosten würden sich durch die kostenlose Stromversorgung sehr schnell ausgleichen, meint Scheer, und fordert eine Regulierung: “Genauso wenig, wie man es erlaubt, dass der Müll auf die Straße geschmissen wird, genauso wenig darf man heute noch erlauben, dass man einfach Energieemissionen hinterlässt.”

In seiner Rede vor Studenten der University of California spricht Scheer über die Abhängigkeit einer immer größeren Zahl von Ländern von importiertem Erdöl. Er mahnt zur Eile: “Uns bleiben höchstens 30 Jahre, um von konventionellen zu erneuerbaren Energien umzuschalten.”